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Sonntagsspaziergang durch den Leipziger Westen

Aus einer Laune heraus entschied ich mich zu einem Spaziergang durch die Landschaft verlassener Industrie des Leipziger Westens. Bei dieser Gelegenheit schaute ich in der Maschinenfabrik Swiderski vorbei und lernte hier eine Schaar junger Menschen kennen, welche ganz in der Nähe eine Art  „Jugendclub“ eröffnet hatten. Nach einer anfänglichen Skepsis – immerhin war ich ein unbekannter „Erwachsener“ – erklärten sie mir, dass hier einen Ausgleichsraum für einen geschlossenen Jugendclub gesucht und gefunden wurde. Weiter ging es zu den Resten der Kirchow-Werke. Diese machen zwar einen deutlich „ungesunden“ Eindruck aber neue Perspektiven gewährten mir Einblick in die alten „Kommunikationstechnologien“.

Eine Sanierungstätigkeit oder gar zukünftige Nutzung der beiden Zeitzeugen lassen sich weder erkennen noch bestätigen. Die ehemalige Maschinenfabrik Swiderski befindet sich in einem sich stetig verschlechternden Zustand und ich wundere mich, dass dieses schöne Gebäude sich (noch) nicht in einen Haufen umherliegende Steine und Mauerreste verwandelt hat.

Weitere Inspirationen

Swiderski (Herbst 2013), Swiderski (Videos)

 

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Friedhofsimpressionen: Leipzig – Lindenau

Der Lindenauer Friedhof entstand in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und umfasst ca. 11 ha. Dieser Ort ist geprägt von altem Baumbestand und weitläufigen Grabanlagen. Hier befinden sich die „letzten Ruhestätten“ vieler bedeutender Persönlichkeiten: Beispiele hierfür sind der Lindenauer Arzt Ferdinand Goetz (Mitbegründer der deutschen Turnbewegung) und Max Schwimmer (Maler).

Der Friedhof ist eines der größten kirchlichen „Gottesäcker“ der Stadt Leipzig und es finden hier ca. 350 Bestattungen / Beisetzungen pro Jahr statt. Die Friedhofskapelle wurde Ende des 19. Jahrhunderts erbaut.

Ein besonderer Ort innerhalb des Friedhofes ist die „Schmetterlingsanlage“: hier wurde ein Raum geschaffen, um fehlgeborene Kinder zu bestatten und deren zu gedenken.

Neben der Friedhofskapelle finden die interessierten Besucher einen im Jahre 2000 vom Künstler Erwin Stache einen „Klangplatz“. Dieser besteht aus 10 Granitplatten im Erdboden und einem Block im Zentrum des
Arrangements. Die Töne werden über Schwingungen gestaltet.

Weiter lesen: Friedhof Plagwitz (Verwaltung), Führungen, Friedhofsführungen

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Reformierte Kirche (Leipzig)

Der Ursprung dieser Kirche liegt in einer Gemeinde, welche von Glaubensflüchtigen (spez. Hugenotten) gebildet wurde. Diese entwickelte sich im Laufe der Zeit durch diverse Zuwanderer aus vielen Gebieten. Zwischen 1896 und 1899 wurde das Gebäude nach den Entwurf der Architekten Weidenbach und Tschammer errichtet. Der Komplette Bau wird als eines der ersten Beispiele für einen zusammenhängenden Gemeindebau interpretiert und erhielt den ersten Preis auf der Pariser Weltausstellung.

Der Kirchenbau ist im Stile der Neorenaissance gehalten und befindet sich nördlich der historischen Leipziger Innenstadt (Tröndlinring, gegenüber vom „Brühl„). Am 4.12.1943 – während der Luftangriffe – wurde das Gotteshaus schwer beschädigt: die Restaurierung / der Wiederaufbau erfolgte bis 1969. Eine umfassende Renovierung fand von 1992 bis 1996 statt.

Bekannt ist diese Kirche auch für die Filmaufnahmen der Montagsdemonstrationen vom 9.Oktober 1989.

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Cospudener See – Maritimes im Süden von Leipzig

Umgeben vom Auenwald, im Süden von Leipzig befindet sich der Cospudener See welcher eine Fläche von ca. 400h besitzt. Er ist Bestandteil des Leipziger „Neuseenlandes“ und verfügt über eine sehr gute Verkehrsanbindung. Jedes Jahr fühlen sich weit über 600.000 Besucher, Touristen etc. von diesem Gewässer angezogen. Rund um den „Cossi“ führt ein rund 10km asphaltierter Weg, welcher von Spaziergängern, Radfahrern und sonstigen Naherholungssüchtigen genutzt wird. Besonders beliebt (unter anderem von mir) ist das Pier1 und der sandgeprägte Nordstrand – so kommt maritimes „Feeling“ auf!

Der Name des Gewässers stammt von der Ortschaft „Kospuden“, welche im Jahre 1974 dem Braunkohlebergbau weichen musste.

[am See]

[rund um den See]

Auf halber Wegstrecke des Rundweges – am Südufer des Cospudener See – findet man die Aussichtsplattform „Bistumshöhe“ mit einer Höhe von 35m / 180 Stufen und diverse Gehege mit Bison / Sikawild-Herden. Am Fuße des Turmes lädt die „Shambala Bistumshöhe“ zum Verweilen und Genießen von Speis und Trank ein. Von hier aus hat man einen wunderbaren Blick über den See bis hin zur Innenstadt, zu Belantis und Markkleeberg.

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Konservenfabrik Gebrüder Schumann (Gurken und Konserven)

Diese Gurkenkonservenfabrik befindet sich in der Nähe vom Bayerischen Bahnhof und wird im Zuge der Arealneugestaltung komplett abgerissen. Laut der Lokalpresse wurde diese Location recht häufig als Lagerfeuerplatz zweckentfremdet – entsprechende Spuren des Vandalismus sind da allgegenwärtig.

Der Betrieb wurde 1890 von den Brüdern Schumann erbaut, war Zweitnutzer des nahe gelegenen Bahnhofes und stellte Gurken- und Gemüsekonserven her. Die Erzeugnisse erfreuten sich einer großen Beliebtheit. Leider wurde im Zuge der politischen Wende die Fabrik aufgegeben und verfällt entsprechend stark. Betrachtet man die Gegend um den Bahnhof, verfügt die Fabrik über die älteste / ursprünglichste (noch) erhaltene Bausubstanz.

Aktuell ist eine Umgestaltung des kompletten Gebietes in Form eines „Stadtquartieres“ mit ausgedehnten Grünflächen im Gespräch. Zufällig getroffene Passanten berichteten von Abrissarbeiten / Sanierungen, welche für  den Sommer 2014 geplant sind.

Ich lege bei der Hobbyausübung meist einen besonderen Fokus auf schriftliche Zeugnisse der ehemaligen Betriebsamkeit. Durch einen äußerst glücklichen Zufall entdeckte ich bei der letzten Tour diverse Rechnungen und Belege aus den 60er Jahren. Erstaunlich, wie gut diese erhalten sind und wie lang die verwendeten Papiere vor Verwitterung geschützt sind.

Ich habe die Originalfotos (der Belege) auf der Facebookseite abgelegt.