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Die Nikolaikirche in Leipzig

Die Kirche St. Nikolai wurde nach der Verleihung des Stadt- und Martrechtes an Leipzig (1165) im romanischen Stil gebaut und der Ursprung ist an der Westseite sichtbar. Im 15. und 16. Jahrhundert erfolgte der vollständige Umbau zur spätgotischen dreischiffigen Hallenkirche. Sie erhielt Mitte des 15. Jahrhunderts ihre erste Glocke (Name: Osanna). Die „Osanna“ ist mit Darstellungen der 4 Evangelisten, dem heiligen Martin (Schutzpatron des Gotteshauses), dem heiligen Nikolaus und dem gekreuzigten Jesus verziert. Sie wurde nicht nur „kirchentypisch“ genutzt, sondern diente auch als Feuerglocke.

Weitere signifikante geschichtliche Ereignisse waren:
25.5.1539
Beginn der Reformation in Leipzig durch die Predigten der Reformatoren Martin Luther und Justus Jonas (der Ältere).
7.4.1724
Johann Sebastian Bach führt sein Werk – die Johannespassion – auf.

Zwischen 1784 und 1797 wurde im Zuge der Revolutionsarchitektur und Aufklärung der Innenraum der Kirche nach dem Ideal der Urhütte umgestaltet: die 1999 errichtete Palmsäule vor der Kirche weist darauf hin. Die letzten baulichen Umarbeitungen erfolgten 1901 und 1902 an der Außenfassade, wobei das spätgotische Aussehen hier beibehalten wurde.

Die Nikolaikirche war Heimat der Montagsgebete und ein Startpunkt der Montagsdemonstrationen.

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Aus der alten Johanniskirche: Kanzel

Dieses Kunstwerk entstand im Jahre 1586, stammt vom Künstler Valentin Silbermann und besteht aus Holz. Es befand sich bis 18954 in der alten Johanniskirche, welche der erste Kirchenneubau in der Stadt Leipzig nach der Reformation war. Die Kanzel spiegelt die zentrale Bedeutung der Predigt im lutherischen Gottesdienst wider: Moses als Verkörperung des Alten Testaments trägt die Kanzel. Hierauf baut der neue Bund mit Christus auf. Dessen Erlösungstat mit den Stationen Taufe, Kreuzigung, Auferstehung und Weltgericht ist in den Reliefs des Kanzelkorbes dargestellt.

Die alte Johanniskirche wurde 1894 abgebrochen und der Neubau der Kirche wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört.

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Die Plastik „Christus steigt vom Kreuz“


Das faszinierende Kunstwerk wurde von Johann-Peter Hinz 1976 gestaltet und es zeigt den Jesus, welcher – von Folter, Schmerz und Qual gezeichnet ist – vom Kreuz herab steigt.

Weitere Infos:
Artikel zum Kunstwerk in der MZ

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Der Lettner im Magdeburger Dom

Der Lettner – oder die Chorschranke mit Lesekanzel – wurde zwischen den Jahren 1445 und 1451 errichtet. Er ist mit vielen Heiligenfiguren bestückt, welche vermutlich Gesellenarbeiten sind. Das Meisterstück an diesem Kunstwerk ist das Kreuzigungsbild unter der Kanzel. Die Bestimmung des Altars im Sinne eines Kommunionaltar für die Gemeinde wird durch die Engelsdarstellung, welche das Blut aus den Wunden Jesus Christus in Kelchen auffängt, offenbart.
Interessant ist hier auch, dass in der Zeit vor der Reformation Laien hier keinen Zutritt hatten: hier wurde das heilige Abendmahl auf dem Hochaltar bereitet und von Geistlichen zum Kommunionaltar gebracht. Hier hatten Gläubige, welche „nur“ die Oblaten bekamen, den Kelch direkt und nachdrücklich vor Augen.

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Die Paradiesvorhalle von Magdeburg


Beim Besuch des Magdeburger Doms findet man recht schnell im nördlichen Querhaus die „Paradiesvorhalle“ mit dem sogenannten Jungfrauenportal. Die abgebildeten Figuren stammen aus 1240 oder 1250 und zeigen die Figuren der Klugen und der Törichten Jungfrauen. Diese Kunstwerke bestehen aus dem Material Sandstein und sind ungefähr 120-130 cm groß. Die Geschichte rund um diese Frauen gehört in das Thema des Weltgerichts. Die Figuren der Frauen waren früher farbig gestaltet, hatten gelbe oder braune Haarfarben. Manche trugen blattvergoldeten Schmuck wie Haarbänder oder Gürtel. Besonders interessant sind die ausdrucksstarken Darstellungen von Freude und Trauer in der Mimik und Gestik, diese hängen damit zusammen, dass die eine Gruppe ins Paradies kommen darf und die andere leider nicht.