post

Tag der Industriekultur (2014) “Plagwitzer Heizkraftwerk” – „Kunstkraftwerk“

Das alte Heizkraftwerk des Stadtteils Lindenau/Plagwitz wird derzeit in eine „experimentelle“ Fabrik für Kommunikation, Design, Kultur und Kunst verwandelt bzw. „umgewandelt“. In der Gestaltung der Räume wird keinerlei „White-Cube-Atmosphäre“ anvisiert und das raue – ursprüngliche Ambiente soll auch nach der Renovierung erhalten bleiben. Das quasi-industrielle Ambiente des alten Gaswerks wird ausschließlich um die neuen bzw. geplanten Funktionen erweitert.

[Ein wenig Geschichte]
Das Gebäude wurde in der zweiten Hälfte des 19.Jhd. durch U.Grunder als Gaswerk errichtet (1863-1869), zwischen 1883/85 und 1897 baulich verändert und 1964 zum Heizkraftwerk inklusive Kesselhaus umgebaut. Am 20.07.1992 wurde das Objekt still gelegt.

post

Tag der Industriekultur (2014) „Ehemaliges Dieselmotorenwerk Böhlitz-Ehrenberg“

Diese eher ungewöhnliche Location entdeckte ich beim aktuellen „Tag der Industriekultur“ (2014). Sie befindet sich in einem alten und ehemaligen Leipziger Industriegebiet und wird aktuelle – augenscheinlich – „nur“ als Abstellfläche diverser Autoschrauber genutzt.
Aber ein wenig Geschichte:
Die Firma „Reform-Motoren-Fabrik Gmbh“ wurde 1901 im Leipziger Stadtteil Plagwitz gegründet (Wilhelm Mayer, Wilhelm Hanke). Sie zog 1905/1906 nach Böhlitz Ehrenberg um. Zu Anfang wurde bei „Reform“ kleinere Gas- und Benzinmotoren hergestellt – später kamen Glühkopfmotoren hinzu.
Im Laufe des ersten Weltkrieges wurde die Produktion auf Rüstungsmaterial umgestellt, wobei die Motorenfertigung natürlich nach dem Kriegsende wieder aufgenommen wurde. Es fand eine Umwandlung der Firma in eine Aktiengesellschaft im Jahre 1920 statt, wobei das Angebot unterschiedlicher Motoren im Laufe der folgenden Jahren gewaltig anwuchs. Mit dem 2. Weltkrieg kam die eigene Motorenfertigung erneut zum erliegen und nach dem Kriegsende wurde der Betrieb in das Volkseigentum überführt: es fand eine Umbenennung in „VEB Dieselmotorenwerk Leipzig“ statt. Von nun an wurden Kältekompressoren, Schiffshilfsaggregate und Schiffsmotoren hergestellt. Die meisten Produkte wurden in die damalige Sowjetunion exportiert. Nach der Wende wurde die Firma „reprivatisiert“ (1993) und trotz einer ordentlichen Bedarfslage innerhalb des russischen Marktes musste die Firma (DML) 1998 liquidiert werden (aufgrund fehlendem Kapitals).