Diese Plastik entdeckt man im Hofe des Gewandhauses, wenn man in Richtung Moritzbastei läuft oder fährt.
Sie nimmt Bezug auf die Leipziger Stadtpfeifer-Tradition. Diese Musikanten waren hier übrigens mehr als 350 Jahre lang fest angestellte Musiker. Deren Aufgabengebiete waren: Kichenmusikgestaltungen, Blasen am Rathaus, musikalische Gestaltung von Festlichkeiten wie Hochzeiten, Doktoraten, Magisterien und sonstigen privaten Feiern.
Gerade das Engagement in der „Privatwirtschaft“ war wohl hier eine notwendige Ergänzung zum städtischen Festgehalt. Interessant ist hier, dass seitens der Stadtobrigkeit genau festgelegt wurde, wie viel für die Inanspruchnahme dieser Pfeifer verlangt werden durfte. Die Stadt sorgte auch für die Anschaffung und Unterhaltung von den Instrumenten und der Berufskleidung und man stellte selbstverständlich auch die Wohnungen. Hinweise auf die Stadtpfeifer-Behausungen findet man in der Magazingasse (vor 1839 „Stadtpfeifergässchen“).
Die Leipziger Stadtpfeifer entwickelten im Laufe der Zeit auch kompositorische Fähigkeiten und hier sind Gottfried Reiche und Johann Christoph Petzel (1669 – 1681) besonders erwähnenswert.
Die Detailaufnahmen sind super! Ich war schon einige Male in Leipzig und habe die Statue bereits live gesehen. Allerdings habe ich sie mir – wie ich gestehen muss – noch nie so ganz aus der Nähe angesehen.