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Grab des Ritter Hagen

Grabstein des Ritters Hermann von Hagen

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Dunkelkammerexperimente: Leipzig in der Dämmerung

Neulich entschied ich mich, die aktuelle „Fuckup-Night“ zu besuchen und natürlich nahm ich meine neue / alte Analogkamera (Canon EOS 300) mit. Ich hatte diese Kamera übrigens irgendwo bei Ebay für EUR 20 erstanden und mich bewusst für dieses Modell entschieden, weil ich problemlos die Objektive zwischen dem guten Stück und meiner 600D hin und her wechseln kann.

Die Motive entstanden im ungefähren Zeitfenster von zwischen 18:00 und 19:00 in der Innenstadt von Leipzig, rund um den Augustusplatz. Das Papier, welches ich in der Dunkelkammer wählte, ist: Tetanal Work 312/3 10,5 x 14,8 (100 Blatt). Man kann das in Leipzig bei Fotohaus Klinger für EUR 34,99 kaufen (Stand: 28.10.2017).

Die Zeiten für Belichtung und Entwicklung der Papiere habe ich hier bewusst experimentell gehalten. Vorhin wurde ich noch gefragt, wie ich die Dunkelheit oder das Schwarz auf den Motiven realisieren konnte. Nunja: ein Teil des Effektes erkläre ich mir mit der Chemie auf den Papieren, einen weiteren Teil erkläre ich mir mit der bewusst erhöhten Entwicklerkonzentration (200ML / 300 ML warmes Wasser) und einen wesentlichen Teil erkläre ich mir mit der Kaffeebrühe, worin ich die belichteten und entwickelten Papiere vor dem Fixieren kurz (ca. 10 Sekunden) gebadet hatte.

Ich erinnere mich gerade, dass ich nach dieser „Fuckup-Night“ gefragt wurde und man da wissen wollte, was dieses Event eigentlich darstellen soll. Hier die Erklärung: das Event versammelt Interessierte Menschen, die sich gern anschauen und anhören, warum diese oder jene Firmen gescheitert sind und welche Probleme da in welcher Form auftauchten. Man konnte da 3 dieser „Speaker_innen“ sehen und begutachten. Diese Personen hatten um die 15-20 Minuten Zeit für die Darbietung der jeweiligen Story. Mir ist aufgefallen, dass diese Angelegenheit extrem stark in Richtung „Event“ oder „Entertainment“ getrieben wird, keinerlei Raum für tiefergehende Analysen und Detailfragen (Zahlen, bestimmte Analysen) bietet und dass sich hier sehr viele Dienstleister_innen aus den Bereichen der Marketingdienstleistungen herum treiben. Nunja – letzteres hängt wohl damit zusammen, dass auf besagtem „Event“ mit hoher Wahrscheinlichkeit viele Neugründer_innen „greifbar“ sind.

Meine Einschätzung zum Event ist:
Man kann es sich anschauen, muss aber durchaus damit leben, dass dieser Event- und Entertainmentcharakter immer stärker zum Vorschein kommt.

Unterwegs war ich hier mit der lieben Petra Lukaschewski.

Infos zu dieser Fuckup-Night.
Facebook-Seite
Webseite mit Eventankündigungen

Die letzten Ticketpreise waren EUR 5 (Vorverkauf) und EUR 7 (Abendkasse).

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Analogfotos – Erste Experimente II

Überwiegend Motive aus dem Kiez, Schnappschüsse und ein paar Pflanzen. Alles auf Orwo.

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Pflanzen – Analogfotos – erste Experimente

Hier ein paar Motive. Die Grundlage ist eine Farbnegativrolle, entwickelt mit S/W-Verfahren / Chemie. Man sieht hier sehr schön, dass ich wohl mit der Belichtungs- und Entwicklungsdauer noch etwas experimentieren muss.
Achja: Die Bilder stammen aus meiner Pflanzensammlung, überwiegend Büro.

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(Neu)anschaffung eines Fotolabors

Neulich hatte mich die Inspiration im Griff und ich entschied mich zur Anschaffung eines Fotolabors. Der Umgang mit der Technik, der Chemie und das „Handling“ von Analogkameras ist oder war mir nicht unbekannt, immerhin kenne ich – wie viele andere wohl auch – diese Fotolabore aus der Zeit der ehemaligen DDR, der Schulzeit und der Studienzeit. Als Student und weit vor der aktuellen Digitalphase hatte ich viel Zeit mit meiner EXA 1C verbracht und das Selberentwickeln gehörte „damals“ eigentlich zum Standard.
Soviel dazu.
Mein Fotolabor entdeckte ich auf eBay und die Anschaffungskosten für:
– Vergrößerer (Meoptra Axomat 5a)
– Belichtungsrahmen
– div. Apothekerflaschen
– 2 Rotlichtlampen (Siemens)
– Messbecher
– Negativfilmentwicklerdose mit zwei Spulen
– elektronische Zeitschaltuhr
– externe Lampenfassung für 2. Rotlichtbirne
belief sich auf EUR 100 zzgl. EUR 15 (Versand).
Die Ausstattung kam recht zügig.
Natürlich bötigte ich weitere Materialien. Das Fotopapier organisierte ich mir über eBay. Weil mich bei der Analogfotografie und der Analogentwicklung ganz besonders der Charme des Fehlerhaften oder des Alten (derzeit) reizt, entschied ich mich hier für überlagerte Papiere aus dem Hause „ORWO“ (Ablauf: 1990). Hier bin ich bzgl. der Formate recht flexibel und ich kann bis DIN-A4 arbeiten. Mit meinem Fotolabor und der Dunkelkammer erledige ich nun folgende Dinge:

(a) Negativentwicklung
und
(b) Papierentwicklung

Für das Entwickeln der Negative (also: die Filme) verwende ich die Entwicklerdose, Negativentwickler-Chemie und Fixierchemie. Etwas schwierig ist hier das Knacken der Negativdosen, das Einfummeln die die Entwicklerdosen-Spule bei absoluter Dunkelheit. Irgendwo habe ich in den Untiefen des WWW gelesen, dass viele wohl diese Dosen mit einem Flaschenöffner knacken. Mir war das zu Schwierig und ich hebelte diese Dose mit einem handelsüblichen Schlitzschraubenzieher auf. Also: es ist eigentlich ganz einfach: man steckt den Schraubenzieher in den Ausfuhrschlitz der Dose und hebelt das Material weit auf. Das ganze geschieht natürlich bei absoluter (!) Dunkelheit. Hat man sich nun so Zugriff zum Negativ verschafft, lässt sich das Material problemlos heraus ziehen und in die Entwicklerspule einklemmen.

Hier ein paar Tutorials (YT):
Analog Startset – Basisvideo
Fotonegative Entwickeln (englisch)
Developing Black and White Film

Die Videos erklären das Thema soweit ganz gut. Während meiner zwei letzten Dunkelkammersitzungen habe ich bei mir in der Negativentwicklung folgendes quasi „etabliert“: bei zwei Filmen in der Spule wählte ich eine Verdünnung von 100 Ml. Entwickler / Fixierer zu 400 Ml. Leitungswasser (ca. 20°) und der Prozess sieht so aus: ca. 8-10 Minuten entwickeln -> Wässern (gründlich!) -> 8-10 Minuten fixieren (gern auch länger, max. 12 Minuten) -> Wässern (gründlich!). Zwischen Entwickeln und Fixieren „schiebe“ ich gern auch ein Netzmittelbad dazwischen, wobei das „optional“ ist.
Nach Entwickeln und Fixieren werden die fertigen Filme zum Trocknen aufgehangen.

Hier ein paar Tipps aus meinen Dunkelkammer-Beobachtungen:
Entwickler und Fixierer lassen sich problemlos mehrfach verwenden, wenn je Durchgang die Lösung in entsprechende Behältnisse (Kanister, Flasche etc.) zwischengelagert werden. Hier bitte beachten, dass sich die Einwirkzeit um 1-2 Minuten erhöht. Farbnegative lassen sich mit S/W-Chemie ebenfalls entwickeln und hier habe ich die Filme 15 Minuten in den Entwickler- und Fixierebad gelassen: diese Negative sind etwas Dunkler, als die S/W-Produkte. Sie lassen sich aber problemlos auf die Papiere werfen.

Die Papierentwicklung ist für mich etwas simpler. Ich brauche für den Prozess drei Schalen: 1x Entwicklerbad, 1x Fixiererbad und 1x Wasserbad. Entwickler und Fixierer wird von mir mit einem Mischverhältnis von 150 zu 400 Ml auf die jeweiligen Schalen verteilt, wobei die Entwicklerlösung die erste Schale auf der Arbeitsfläche ist. Nun zum Belichtungs- und Entwicklerprozess: Das gewünschte Negativ wird in den Axomat entsprechend der Bedienungsanleitung eingelegt und nach Wahl des Motives bekommt das eingelegte Papier eine Belichtungszeit von 10-30 Sekunden (abhängig vom Material). Das belichtete Papier wird in der Entwicklerlösung „gebadet“ und hier warte ich genauso lange ab, bis die entwickelten Konturen meinen Vorstellungen entsprechen. Manchmal reizt mich eine Kurzzeitentwicklung und manchmal finde ich eine Überentwicklung spannend.