Mädlerpassage Leipzig – Vorweihnachtliches

Die Mädlerpassage ist eine weitere traditionsreiche „Shoppingmeile“ in der Leipziger Innenstadt. Sie beinhaltet den „Auerbachs Keller“ (Namensgeber ist Dr. Stromer von Auerbach) und wurde zwischen dem 19.Jhd bis hin zur Zeit der DDR als Messehaus für Porzellan, Wein- und Ledermessen genutzt.

Die Geschichte der Passage geht auf die Aktivitäten des Rektors der Leipziger Universität – Dr. Stromer von Auerbach – aus dem Jahre 1525 zurück. Besagte Person organisierte einen Weinausschank im „Waldheim-Hummelhainischen Hof“. Durch die Etablierung des Geschäftes wurde bereits fünf Jahre Später  ein Neubau inklusive Kellergewölbe für den Weinausschank hier errichtet, welche den Namen „Auerbachs Hof“ erhielt.

Mit der 100 Jahrfeier des Objektes ließ ein Verwandter (und Nachfolger) von Dr. Stromer das Haus umbauen (1625). Hierbei wurde eine neue Sehenswürdigkeit für den Weinkeller geschaffen: zwei Tafelgemälde, welche die Legende des Dr.Faustus (Ritt auf dem Weinfass und Gelage mit Studenten in einem Weinlokal) darstellten. Interessant ist hier, dass die Gemälde auf 1525 zurück datiert wurden: hierdurch wurden die dargestellten Ereignisse mit dem „Auerbachs Keller“ als quasi-Legende verbunden und beschenkten die Location mit einer recht ordentlichen Reputation. Der Schritt zum Status „Berühmtheit“ geschah dann natürlich durch Goethes Faust.

Der „Auerbachs Hof“ etablierte sich bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts als Messehaus und es fanden mehrere Besitzerwechsel statt. Am 01.01.1911 wurde das Areal vom Kommerzienrat Anton Mädler (Inhaber der Fabrik für Koffer und Taschen „Moritz Mädler“) der Komplex „Auerbachs Hof“ erworben. Der Akteur kaufte ebenfalls die angrenzenden Grundstücke dazu: Ziel war der Aufbau der „Mädler – Passage“. Entsprechende Arbeiten fanden von 1912 bis 1914 statt und die Passage wurde nun als Messeareal für Wein-, Porzellan- und Ledermessen verwendet.

Die Tradition des Messehauses wurde während der DDR-Zeit fortgesetzt, hier wurden zu den Frühjahrs- und Herbstmessen Porzellan und Steingut gezeigt. Interessant ist auch, dass das Objekt nie enteignet, sondern durch das Messeamt in treuhänderischen Funktion verwaltet wurde.

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